Diskussion:Radikaler Pietismus
Hallo,
als wichtige Zentrem der radikalpietistischen Bewegung gehören auf jeden Fall die beiden Wittgensteiner Grafschaften Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
- Die Seite ist ziemlicher POV-Quark. Pietismus hat die Literalität gesteigert (als Beispiel)?? Ich glaub' ja nun Einiges, was in de-wiki möglich ist, aber DAS denn doch nicht <eg> --09:07, 20. Dez. 2006 (CET)
Naja, der Pietismus hat die Literalität gesteigert, weil er besonders starken Wert auf das Verständnis der Bibel gelegt hat.
-- Wer sich auskennt, würde keine Formulierung wie "POV-Quark" benutzen, das entwertet die Kritik schon wieder (Was heißt: Ich glaub.. DAS nicht - hier geht es doch um nachprüfbare Forschungsergebnisse). Gerade Radikalpietisten betrieben Druckereien und organisierten einen europaweiten Buchvertrieb (vgl das Werk von Hans-Jürgen Schrader im Literaturverzeichnis). Gelehrte und einfache Leute lasen nicht nur die Bibel, sondern auch Erbauungsbücher, z.B. von Jakob Böhme, also sehr anspruchsvolle Literatur. In den Versammlungen wurde aus diesen Büchern vorgelesen für diejenigen, die selbst nicht so gut lesen konnten. Dadurch steigerte sich zweifelsohne die Literalität. Es ist also nicht POV, sondern wissenschaftliche Erkenntnis, die in zahlreichen Arbeiten angesehener Theologen, Historiker und Germanisten bestätigt wird. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass in der Wikipedia solche Erkenntnisse ihren Niederschlag finden sollen und nicht das, was jemand "glaubt". Man darf nicht den Fehler machen und den Radikalen Pietismus mit dem heutigen Pietismus gleichsetzen. Es handelt sich um ein historisches Phänomen, das nach 1820 in dieser Form auslief.
Eberhard Fritz
Im Übrigen habe ich den Eintrag mit der sexuellen Enthaltsamkeit etc. mal soweit korrigiert, dass er scheinbar nur in Amiland galt. Ich weiß aus meinem eigenen Stammbaum, dass die pietistischen Gründungen im Kaukasus nicht enthaltsam, sondern ausgesprochen fruchtbar waren... ;-)
-- Die Siedlungen im Kaukasus waren bis auf eine nicht radikalpietistisch ausgerichtet. Die Frage der sexuellen Enthaltsamkeit wurde im Radikalen Pietismus seit dem 17. Jahrhundert diskutiert und unterschiedlich beantwortet. Es gab aber in Deutschland radikale Gruppierungen, die eine sexuelle Askese propagierten und auch lebten.
Begriff
[Quelltext bearbeiten]"Obwohl sich die Bezeichnungen „Radikaler Pietismus“ oder „Radikalpietismus“ durchgesetzt haben, sind sie nicht ganz unproblematisch.[1]" Wenn anerkannte Kirchenhistoriker wie Martin Brecht Zweifel an diesem Begriff haben, hat er sich nicht "durchgesetzt", sondern ist umstritten. Er ist -wie im Artikel zu recht bemerkt- eine unsachliche Abwertung einer Personengruppe. Es handelt sich somit um einen äusserst fragwürdigen Begriff. (nicht signierter Beitrag von Ol 299 (Diskussion | Beiträge) 17:35, 10. Nov. 2019 (CET))
- Martin Brecht problematisiert den Begriff, aber er lehnt ihn nicht ab. In dem von ihm herausgegebenen Band Geschichte des Pietismus. Band. 1 gibt es einen Beitrag mit dem Titel Der radikale Pietismus im 17. Jahrhundert. Das und die zahlreichen weiteren Aufsatz- und Buchtitel, die den Begriff enthalten, zeigen ausreichend, dass er sich durchgesetzt hat.--Zweioeltanks (Diskussion) 07:38, 12. Nov. 2019 (CET)